Gesetzliche und Riester-Rente reichen für Gutverdiener mit bewegter Erwerbsbiographie bei weitem nicht aus, um im Alter den Lebensstandard zu sichern. Das zeigt eine aktuelle Beispielrechnung.

Könnte Benjamin Peters in die Zukunft blicken, wäre er nicht erfreut. Dabei führt der 35-Jährige ein Leben auf der Überholspur: Top-Job als Ingenieur bei Siemens, eine Frau, zwei Kinder und finanziell alles im Lot. Ebbe auf dem Konto kennt er nicht. Noch nicht. Denn für Peters, einen fiktiven künftigen Pensionär mit wild bewegtem Berufsleben, hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) errechnet, wie viel Rente er vom Staat zu erwarten hat. Und das sieht gar nicht gut aus.

Aber der Reihe nach. Peters’ Eckdaten sehen so aus: 1989 Abitur, dann Zivildienst, 1997 Abschluss als Diplomingenieur, gleich im Anschluss stellt ihn Siemens ein. Mit 31 Jahren denkt Peters, dass das ja wohl noch nicht alles gewesen sein kann, und nimmt sich ein Jahr Auszeit. Danach gründet er ein eigenes Ingenieurbüro. In Teilzeit steigt er drei Jahre später wieder bei Siemens als Berater ein und führt nebenher seine florierende Firma weiter. Als zweifacher Vater wird er mit 37 Jahren sein Unternehmen zugunsten eines sicheren Vollzeit-jobs bei Siemens aufgeben. Aber er kann es nicht lassen, sucht mehr Freiheit, so dass er, nun 40-jährig, bis zu seiner Verrentung im Jahr 2033 lustig zwischen freiberuflichen und festen Jobs hin und her wechseln wird. Die sind jeweils hoch dotiert. Sein letztes Bruttogehalt wird nach heutiger Kaufkraft gerechnet 6.735 Euro (netto: 3.424 Euro) betragen.

Was abwechslungsreich und modern klingt, bleibt im Alter nicht ohne Folgen: Dann klafft ohne private Vorsorge ein riesiges Rentenloch. In Zahlen: Seine Bruttorente beträgt trotz Riester-vertrag nur 1.521 Euro (netto: 1.261 Euro). Ein gutes Drittel seines letzten Verdienstes. Was wohl seine Frau dazu sagen wird, die sich schon sehr lange auf ausgedehnte Reisen gefreut hat?
Für Michael Gaedicke vom GDV ist der Fall klar: „Aufgrund der langen Ausbildung und den Phasen der Selbstständigkeit darf unser Kandidat nicht allein auf die gesetzliche Rente und die Riester-Rente bauen.“ Dringender Rat: Ergänzend muss eine Basisrente her. Gaedicke: „Dies ist vor allem bei Phasen der Selbstständigkeit sinnvoll, dann wird die Basisrente zur Hauptsäule der Altersvorsorge.“

Nach GDV-Berechnungen sieht die Lage unter diesen Bedingungen sehr viel günstiger aus: Brutto könnte Peters in aktueller Kaufkraft umgerechnet 2.671 Euro erwarten. Netto blieben ihm 2.109 Euro, wovon 1.137 aus den Töpfen der Basis- und Riester-Rente stammen. Anders ausgedrückt: Statt 29,8 Prozent gesetzlicher Rente steigt das Niveau auf 64,6 Prozent seines letzten Gehalts. Was nichts anderes heißt, als: Der Gutverdiener mit bewegter Erwerbsbiographie kann im Alter getrost zur Ruhe kommen – ohne dauernd rechnen zu müssen, wie er und seine Frau über die Runden kommen. Stattdessen dürften Reiseveranstalter ihre helle Freude am Ehepaar Peters bekommen …



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Zielgruppe: Selbstständige

Quelle: ZUKUNFT klipp + klar, Informationszentrum der deutschen Versicherer